2024-09-03
„Geheimpläne für dutzende Windräder“ In der Ausgabe der VN vom 31. August wurde die Bevölkerung von Vorarlberg darüber informiert, dass sich verschiedene Anbieter von Windernergie sich ihre Pfründe im Ländle mit Verträgen zu sichern versuchen. Dabei geht es zu wie im Wilden Westen. Wer bietet mehr? Man spricht von € 30.000.- pro Windrad und Jahr für die Grundbesitzer. Bei solchen arbeitslosen Einkommensmöglichkeiten ist es verständlich, dass viele betroffene Bauern und Alpbesitzer schwach werden.
Die Gesellschaft muss entscheiden, ob sie weiterhin Energie verschwenden will und dafür auf jedem Bergrücken eine Stafette von Windrädern akzeptiert. Oder wir beauftragen die Politik, diesem kapitalistischen Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Wir als AlpenSchutzVerein geben der Natur eine Stimme und werden uns dagegen wehren.
Leserbrief in den VN von Franz Ströhle, AlpenSchutzVerein für Vorarlberg, Dornbirn
Die neueste Hiobsbotschaft über geplante Windparks im Bregenzerwald macht es sehr deutlich. Um die Interessen der Investoren durchzusetzen, ist Geld der wirksamste Köder. Die gnadenlose Vermarktung der alpinen Landschaft ist voll im Gange. Das Beispiel Bürserberg-Brand mit dem Neubau der Loischkopfbahn mitten im Auerwildgebiet zeigt das sehr gut (VN 30. 8. 2024). Weil das streng geschützte Auerwild die Pläne stört, wird von den Betreibern ein Schutzkonzept eingekauft, das den Tieren den Weg in neue Reservate weisen soll. Fortan kann der touristische Rummel mit bis zu 3200 Personen pro Std. auf dem Loischkopf so richtig Fahrt aufnehmen. Andere Talschaften möchten dem nacheifern. Das EU-Renaturierungsgesetz soll geschädigte Naturräume wieder heilen, aber absurderweise wird gleichzeitig mit Gewalt daran gearbeitet, noch intakte Lebensräume auch mit Unterstützung öffentlicher Gelder zu schädigen. Mit einem „Gesetz über die Erleichterung zum Ausbau der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen“ soll nun jeder Widerstand von vorneherein unterbunden werden. Was dies für die letzten noch intakten Bäche, die Wälder, die Landschaft bedeutet, ist absehbar. Energieeinsparung ist kein Thema, weil die nicht zu vermarkten ist. Immer mehr Energie in ein krankes System zu pumpen, löst gar nichts. Ein ganzheitliches Umdenken ist dringend geboten!