2025-06-02
Wer war nicht schon mal in der Rappenlochschlucht in Dornbirn und kennt das Bild des Einlaufbauwerks des Kraftwerk Gütle an der Oberkante der 17m hohen Staumauer. In der rechten Hälfte des Bildes ist gut sichtbar die Beschädigung durch das Hochwasser 2022 zu sehen, die bis heute nicht repariert wurde.
Warum? Weil die Firma F.M.Hämmerle dieses Einlaufbauwerk neu und um mehr als 4m höher, bis auf die Höhe der Brücke und leicht nach hinten versetzt, bauen will. Aus deren Sicht verständlich, denn 4m höher bedeutet auch eine größere Fallhöhe und dadurch mehr Strom.
Eine Reparatur sei leider nicht möglich, da ein Zufahrt mit schwerem Gerät leider nicht möglich ist. Soviel nur zum technischen Fortschritt der letzten 164 Jahre.


Das linke Bild aus den Einreichunterlagen zeigt die geplante Situation des neuen Einlaufbauwerkes. Ein dominantes technisches Bauwerk, mit einem Tunnelportal (heller Teilkreis im Hintergrund) mit 8m Durchmesser. Der Tunnel und die Baustraße davor sind notwendig, um mit schwerem Gerät zur Baustelle zu gelangen. Dies wäre ein enormer Eingriff in das Naturdenkmal „Rappenloch- und Alplochschlucht“.
Das Bild zeigt sehr schön, wie klein und naturangepasst links unten das alte Bauwerk sich in die Landschaft einfügt. Der AlpenSchutzVerein beeinsprucht nicht generell alle Kleinkraftwerke, auch wenn sie im Verhältnis zu ihrer Energiegewinnung viel zu viel Natur zerstören.
Wir fordern die Eigentümer auf, das alte Einlaufbauwerk zu reparieren,
anstatt unser Naturdenkmal aus Profitinteressen zu verunstalten.
Auszug aus dem Biotopinventar Dornbirn, Seite 93:
Dornbirner Ache zwischen Rappenloch und Schanerloch (Biotop 30129)
Das Tal der Dornbirner Ache bildet zwischen dem Rappenloch und dem Schanerloch mit seinen schroffen Schluchten und steilen Hängen einen weitgehend ursprünglichen und besonders reizvollen Biotopkomplex. Besonders hervorzuheben ist die reiche Biotopgliederung, die eine Vielzahl an Lebensgemeinschaften bedingt.
Das Spektrum der Biotoptypen reicht von sonnigen und schattigen Felsfluren, dealpinen Blaugraspolstern, Buschwäldern auf Felssimsen über Ahorn-Eschenwälder auf Schuttböden, Buchenwälder, grasreichen Fichten-Tannen-Buchenwälder bis hin zu Mergelschuttfluren und Wildgrasfluren. Die Ursprünglichkeit des Gebietes steht im Vordergrund. Daneben ist das Tal der Dornbirner Ache durch seine zahlreichen geologischen Aufschlüsse (der anstehenden Gesteinsformationen des Helvetikums) und geologischen Formen exo- und endogener Entstehung bekannt und berühmt und schutzwürdig.