2024-07-19
Die ganze Welt stöhnt unter den Folgen der Klimaerwärmung. Sie ist in den Medien omnipräsent. In Vorarlberg wurde schon vor Jahren der Klimanotstand ausgerufen. Trotzdem werden immer noch Straßen und Tunnels gebaut, als ob es kein Morgen gäbe. Wir wehren uns verzweifelt mit unseren begrenzten Mitteln, denn wir wollen der Natur ja eine Stimme geben. Aber auch all jene ein wenig aufrütteln, die ob der Sturheit der Politik vielleicht schon aufgegeben haben.
VN-Leserbrief von Franz Ströhle:
Wann, wenn nicht jetzt?
Durchhaltevermögen bezeichnet LH Wallner im VN-Interview als eine seiner besonderen Stärken. Bei seinem Festhalten an der S18 CP Straßenverbindung in die Schweiz schlägt diese Eigenschaft leider ins Negative, den Starrsinn, um. Dass diese Straßenverbindung keine Lösung sein kann, hat das deutliche Abstimmungsergebnis mit 77,4 % Nein-Stimmen der Lustenauer Bevölkerung zu diesem Projekt deutlich gemacht. Will unser Landeshauptmann da drüberfahren und damit zum Ausdruck bringen, dass ihm demokratische Entscheidungen egal sind? Der Bau dieser Variante durch sechs Kilometer Moorboden wäre ein klimapolitischer Wahnsinn, inklusive aller oft angeführten negativen Begleiterscheinungen, die hier nicht wiederholt werden müssen. Wollen die Kräfte, die vehement gegen das EU-Renaturierungsgesetz waren, dieses nun damit ad absurdum führen, indem weiter Lebensräume zerstört und klimaschädigende Projekte vorangetrieben werden? Wenn dieses Festklammern an dieser unzeitgemäßen Variante so offensichtlich ist, dass jeder Versuch des direkten Gespräches scheitern muss, wird auch verständlich, dass Umweltministerin Gewessler den Weg, Alternativen aufzuzeigen, über die Öffentlichkeit wählt. Jetzt wäre für ÖVP-Landeshauptmann Wallner der beste Zeitpunkt gegeben, um zu zeigen, dass Flexibilität auch eine seiner guten Eigenschaften ist. Seinen erklärten Plan, den Kindern und Enkeln die besten Chancen bereiten zu wollen, könnte er jetzt mit einer entschlossenen Verkehrswende glaubhaft machen.