Alpenschutzverein

Achtal Radweg

2024-05-24

Gestern fand eine Pressekonferenz der „Achtalweg-Freunde“ mit viel politischer Beteiligung von aktuellen Bürgermeister*innen und Ehemaligen, mit Roland Frühstück, dem Regioobmann uvam. in Bozenau statt. Dabei informierten sie, dass sie von der Forderung eines alltagstauglichen Radweges abgekommen sind und als neues Ziel die Erhaltung der Trasse für die kommenden Generationen ins Auge gefasst haben. Der AlpenSchutzVerein war mit Franz Stöhle und Erich Zucalli als Gegner eines Radweges durch das NATURA2000 Gebiet vertreten.

Auch wenn wir deren Abkehr von der Forderung nach einem Radweg begrüßen, bleiben wir skeptisch. Die Kombination von einem Wanderweg mit 2m Breite für einen beträchtlichen Teil der Strecke und einem rot-weiß-roten Wanderweg für den geologisch kritischen Bereich ist aus unserer Sicht nur der erste Schritt für einen später durchgängigen Radweg von Kennelbach nach Bozenau. Darum werden wir die weitere Entwicklung sehr genau beobachten und begleiten.

Der AlpenSchutzVerein spricht sich für einen reinen Wanderpfad durch das wunderschöne und schützenswerte Achtal aus. Dazu braucht es keine sündteuren Sarnierungen von Brücken und Anlegen von naturzerstörenden Baustraßen. Wir wollen die naturinteressierten Menschen nicht aussperren. Sie sollen zu Fuß das Achtal bewundern können, damit sie verstehen, warum uns dessen Schutz so wichtig ist.

==>ASV-Position Achtalradweg 2024-06

==>Artikel in den VN

 

2024-04-03

Weil in den Leserbriefen in den VN das sture Festhalten am Radweg durch das Naturjuwel Bregenzerachtal zu lesen ist, veröffentlichen wir hier gerne die öffentliche Position des Landesnaturschutzreferenten des Alpenvereins, Gerhard Kaufmann. Wir stimmen mit seiner Position dazu vollkommen überein.

In den Vorarlberger Medien wurde in den vergangenen Wochen immer wieder von verschiedenen Personen die Entscheidung unseres Umweltlandesrates Daniel Zadra bezüglich Achtalradweg kritisiert. In der Tat wäre es ein Naturerlebnis par exellance, durch die Bregenzerachschlucht mit dem Bike fahren zu können. Jedoch ist das Tal aufgrund der Einzigartigkeit dieser Fluss- und Schluchtlandschaft auf der orographisch rechten Seite bis zur Einmündung der Weißach und linksseitig bis zum Kraftwerk Bozenau durch die Natura 2000-Verordnung geschützt. Das wiederum heißt, dass ein Verschlechterungsverbot zwingend zu beachten ist.

Meines Erachtens hat Herr Zadra die einzig richtige Entscheidung getroffen. Nachdem eine von ihm in Auftrag gegebene Rechtsstudie ergab, dass für die Baubewilligung ein sehr hohes Verfahrensrisiko besteht, zog er vorzeitig die Notbremse und legte die Pläne für einen Radweg ad acta.

Wie ein stures Festhalten an einem rechtlich hoch riskanten Projekt ausschauen kann, ist am Beispiel S18 zu erfahren: Schon 2011 wies der Landschaftsplaner DI Wolfgang Suske in seiner Studie „Mobil im Rheintal“ auf das Verfahrensrisiko hinsichtlich der Z-Variante hin. Hätte die Landesregierung das Ergebnis der Studie mit den Gesetz für Naturschutz und Landschaftsentwicklung kritisch beleuchtet, hätte dies schon damals das Aus für diese Variante bedeutet. Statt dessen wurde 9 Jahre lang geplant, unzählige Untersuchungen durchgeführt und viele Millionen an Steuergeldern ausgegeben. Erst im November 2020 stoppte die Asfinag die Planung dieser Variante aufgrund der unüberbrückbaren rechtlichen Hürden.

Eines ist klar: so attraktiv wie durch die Schlucht der Bregenzerache wird die künftige Radwegeverbindung vom Rheintal in den Bregenzerwald nicht werden, ganz egal, welche Streckenführung diese in hoffentlich ein paar Jahren nehmen wird. Auch werden wesentlich mehr Höhenmeter zu bewältigen sein, was jedoch für elektrisch unterstützte Fahrräder, kein großes Problem darstellt. Und eines darf ich noch abschließend erwähnen: es gibt seit Jahren schon eine ausgeschilderte, verkehrsarme und landschaftlich reizvolle Verbindung von Wolfurt über Buch und Alberschwende hinunter zum Kraftwerk Bozenau auf den bestehenden Achradweg nach Egg.

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