„Auch Bürserberg gehört zu den schönsten Plätzen Österreichs, das hat “9 Plätze – 9 Schätze” eindrucksvoll gezeigt, auch wenn es der Alpenverein offenbar anders sieht. Wir lassen uns nicht beleidigen. Wir, die Bevölkerung von Bürserberg, tragen Verantwortung für unsere Heimat, unsere Familien und unsere Zukunft. Unsere Gemeinde lebt seit Generationen vom Tourismus, und wir gehen sorgsam mit unserer Natur um. Der Bikepark ist kein massiver Eingriff, sondern ein rückbaubares Projekt, das ohne bleibende Schäden wieder entfernt werden könnte. Drei alte Liftanlagen wurden bereits abgetragen, das spricht für Nachhaltigkeit, nur eine neue Einhornbahn II wird errichtet. Wir müssen die über 50 Jahre alte Einhornbahn I ebenfalls erneuern und eine entsprechende Parkgarage bei der Talstation schaffen, damit die Tschengla endlich wieder verkehrsarm wird. Wir wollen keine Zerstörung, sondern eine nachhaltige, zukunftsfähige Weiterentwicklung. Wir leben hier und wir gestalten unsere Zukunft selbst.“

Wolfgang Dreier, im Namen der Bevölkerung von Bürserberg

Es ist absolut legitim, zu den Projekten in Bürserberg eine andere Meinung zu haben. Es stellt sich jedoch die Frage, ob alle Menschen in Bürserberg diese Entwicklung genauso kritiklos mittragen wie Hr. Dreier. Wenn er den Leserbrief „im Namen der Bevölkerung von Bürserberg“ unterschreibt, dann vermittelt er der Vorarlberger Bevölkerung, dass alle Einwohner ihm dazu ein Mandat gegeben haben.

Wenn wir uns mit Menschen in Bürserberg unterhalten, dann ergibt sich leider ein anderes Bild. Auch wenn der Bürgermeister mit Rücktritt drohen muss, um das 240-Betten-Projekt durchzubringen, dann zeugt auch dies nicht für die behauptete allgemeine Zustimmung.

Wir sind nicht gegen den Tourismus. Doch wann ist endlich das Ende des unnatürlichen Wachstums auf Kosten der Natur erreicht? Es gibt viele Tourismusdestinationen, die damit ihren Wohlstand (für alle?) begründet haben und heute gegen den Overtourismus auf die Straße gehen, weil ihre Lebensqualität enorm leidet und sogar das Leben in ihrer Stadt nicht mehr leistbar ist.