2024-11-07
Es wurde gewählt, die Landesregierung steht, ob es uns gefällt oder nicht, als Demokraten müssen wir es akzeptieren. Doch unsere Arbeit für die Natur und Umwelt geht weiter, auch wenn wir Sorgen haben, ob unter Türkis/Blau unsere Themen nicht unter die Räder kommen.
Dazu ein VN-Leserbrief von Franz Ströhle:
Dicker Wunschkatalog
Die Begehrlichkeiten an den vorhandenen Ressourcen nehmen so überhand, dass man jeden Tag in einem Leserbrief davor warnen müsste…
Noch bevor die neue Landes- und Bundesregierung gebildet ist, hat der Wirtschaftsbund schon den Fuß in der Tür. (VN 21. 10. 24) Man nimmt sich kein Blatt mehr vor den Mund, wenn unverschämt gefordert wird, die Landesgrünzone in „Bedarfszone“ umzubenennen. Diese paar Pixel, die auf der Karte die Landesgrünzone darstellen, sollen auch noch zugepflastert werden. Nach allem, was schon im Wahlkampf von Schwarz und Blau angedeutet wurde, ist klar: Euer Wunsch ist uns Befehl. Die Wähler dieser Konstellation werden sich noch wundern, was alles möglich ist, wenn sie nach diesen fünf Jahren das Land nicht mehr erkennen. Ob das dann noch in ihrem Sinn ist, wenn das Gegenteil von Bodenschutz, Natur und Klimaschutz verwirklicht wird? Zumindest den Nachkommen wird diese Politik mit Sicherheit auf den Kopf fallen.
Auch andere Organisationen und Menschen hoffen, dass die für alle Menschen in Vorarlberg wichtigen Themen Umwelt- und Naturschutz nicht unter die Räder kommen.
VN-Leserbrief von Egon Troy:
Unsere Natur darf nicht unter die Räder kommen
Dieses Landtagswahlergebnis war nach den Nationalratswahlen zugegebenermaßen ein Schock. Erklärbar nur damit, dass leider die Mehrheit der Wähler/innen offensichtlich keinerlei Interesse an den Zusammenhängen von intakter Natur und dem Klimaschutz haben. Für Vorarlberg gilt beispielsweise, dass beide künftigen Regierungsparteien ÖVP/FPÖ nicht auf dem „toten Pferd S-18-CP-Variante“ stur beharren, sondern sich endlich weniger umweltschädigenden Varianten zuwenden. Unverständlich ist dieses Natur-Desinteresse trotz täglicher Fernsehberichte über Überschwemmungen, Waldbrände, Stürme, Gletscherschmelze weltweit, aber auch in Österreich. Und trotz ständiger wissenschaftlicher Hinweise, dass die Ursache dieser Häufung der „menschengemachte Klimawandel“ ist. Die „Verschwörungstheorie“ in Leserbriefen, dass „das Universum seinen Lauf nehme und der kleine Mensch keinerlei Einfluss habe“, wurde mehrfach von führenden Klimawissenschaftlern widerlegt, indem gewisse CO2-sparende Maßnahmen einfach notwendigst seien und „es noch nicht zu spät sei“. Wichtige politische Entscheidungen für eine für uns alle lebenswerte Zukunft müssen von Fachleuten getroffen werden und nicht an Stammtischen und Bierzelten. Wie wichtig das von den Grünen durchgebrachte Pfandsystem auf Plastikflaschen/Aludosen ab 2025 beispielsweise ist, zeigte mir ein Fernsehbericht vom 30.9., wonach jährlich 470 Milliarden Plastikgetränkeflaschen produziert werden bei nur 20 % Rücklaufquote. In der Natur gibt es keine „Abfälle“, sondern nur „Kreisläufe“ und im Gegensatz dazu die „menschgemachten“ Millionen Tonnen an Plastikabfällen in den Weltmeeren.
Egon Troy, Fußach