2024-09-18
Die Hochwasserereignisse der vergangenen Tage sind für uns eine Vorwarnung für die möglichen Szenarien der nächsten Jahre. Sicherlich kann nicht jedes Wetterereignis als Klimaereignis gewertet werden. Doch die Wissenschaft spricht von häufigeren und stärkeren Ereignissen aufgrund der Klimaerwärmung. Darum sollten die dramatischen Bilder die Politik und die Menschen dazu motivieren, alles mögliche gegen die drohende Klimakatastrophe zu unternehmen.
Darum trifft der Leserbrief von Karlheinz Zeiner (Mitstreiter bei den Großeltern für Enkelkinder) den Nagel auf den Kopf:
Sagt nicht Jahrhunderthochwasser, sagt Klimakrise!
Im Juni 2024 war in der Zeit#Online ein Kommentar mit obigem Titel zu lesen. Untertitel: „Die Überschwemmungen sind außergewöhnlich im Rückblick auf die letzten 100 Jahre. Doch in Zeiten der Klimakrise verliert der Begriff Jahrhunderthochwasser seinen Sinn.“ Spätestens seit 2023 jagt ein Temperatur- und Unwetterrekord den anderen. Seit vielen Jahren sagt uns die Wissenschaft, dass es so kommen wird. Was wir jetzt erleben, ist ein Vorgeschmack auf unsere Zukunft. In den Wahlprogrammen der beiden voraussichtlich stärksten Parteien gibt es kein ernsthaftes Konzept, dem zu begegnen. Verleugnen, verdrängen, einfach nicht wahrhaben wollen, was auf uns zukommt. Klimaschutz mit dem Hausverstand der Mitte, am Verbrenner festhalten und neue Straßen bauen scheint der Plan zu sein. Richtig wäre Tempo 100, Halbierung des Individualverkehrs, Zustimmung zum Renaturierungsgesetz, ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, verbindliche Grenzen beim Bodenverbrauch. Wir haben die Wahl. Es liegt an uns. In der Rolle als Wähler:in sind wir als Individuum relevant und verantwortlich für die nächsten Generationen. Wollen wir eine lebenswerte Zukunft oder setzen wir sie aufs Spiel?
Dr. Karlheinz Zeiner, Klaus (Großeltern für Enkelkinder)
Auch der Leserbrief von Andreas Postner deutet auf den Scheinklimaschutz der ÖVP als Regierungsmitglied hin. Wie lange wollen sie noch verleugnen und verhindern? Wann übernehmen sie endlich Verantwortung und begraben die alten Straßenprojekte zum Schutz der Menschen im Land?
Dank an Leonore Gewessler
Der Mut dieser Frau ist zu bewundern. Sie hat gegen alle Anfeindungen ihres Koalitionspartners ÖVP durchgehalten und auf europäischer Ebene das Renaturierungsgesetz ermöglicht. Nun ist sie durch die österreichischen Staatsanwaltschaften vollkommen rehabilitiert worden!
Und jetzt gibt es diese durch den Klima-Crash verursachte verschärfte Hochwasserkatastrophe in Polen, Süddeutschland, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien … Ganz zu schweigen von Österreich: Niederösterreich, Wien, Oberösterreich, Steiermark, Tirol, Salzburg … Wir müssen renaturieren, den Flüssen wieder mehr Raum geben, Retensionsbecken schaffen, Uferzonen ausdehnen! Vor gut 40 Jahren haben wir von der Plattform „Rettet die Ill“ Hochwasserschutz im Walgau und am Rhein gefordert, nun endlich werden die Flußsysteme wieder ausgedehnt. Aber wir haben nicht mehr so lange Zeit! Wie beschämend ist es, wie sich eine Kanzlerpartei zu diesen Fragen verhält! Hat nicht die Landeshauptfrau von NÖ sogar bei der BOKU in Wien interveniert, um das Renaturierungsgesetz noch zu Fall zu kriegen? Würde sie es jetzt wieder tun? Einer Regierungspartei geht es nur um die Zertrümmerung ihres Partners, es geht ihr anscheinend nur um die Macht, um sich dann aufzuspielen, wenn es immer häufiger zu Katastrophen kommt. Gewessler, Rauch, Zadic haben als MinisterInnen unter schwierigsten Bedingungen neidlos vergleichsweise gute Arbeit geleistet. Ob sie wiedergewählt werden? Das Danke bleibt.
Andreas Postner, Rankweil